Wie wir unsere Ziele SMART formulieren
Wie steht es nach dem ersten Halbjahr um Ihre Vorsätze und Ziele für 2016? Für welche Lebensbereiche (z.B. Persönlichkeit, Karriere, Partnerschaft, Familie, Freunde, Gesundheit, Spiritualität) haben Sie sich in diesem Jahr etwas vorgenommen und was haben Sie bislang erreicht? Spätestens jetzt ist es Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen und zu prüfen, wie sie mit Hindernissen und Rückschlägen umgegangen sind. Das konsequente Umsetzen unserer Ziele erweist sich in der Praxis oft aus Gründen der Motivation oder Ausdauer als schwieriger als ursprünglich gedacht.
Oder haben Sie aufgrund schlechter Erfahrungen mit Vorsätzen auf persönliche Veränderungen für das Jahr komplett verzichtet?
Wie entstehen Veränderungen?
Unsere Veränderungen beginnen meist mit einer persönlichen Unzufriedenheit und damit, dass wir uns bewusst ein neues Ziel vornehmen. Ein Klient von mir war unzufrieden damit, dass er mit seinem detaillierten Fachwissen seinen Mitarbeitern immer wieder fachlichen Rat erteilen konnte, diese Zeit ihm aber für die von der Geschäftsführung geforderte Weiterentwicklung der Abteilung fehlte. Die Unzufriedenheit war groß und er hatte ein nur vages Ziel vor Augen, endlich mit der strategischen Entwicklung der Abteilung zu beginnen. Erst als er im Rahmen des Coachings begann, die Zusammenhänge herzustellen und ein klares Ziel herauszuarbeiten, verwandelte sich die bislang ziellose Energie in konkrete Entwicklungs-Maßnahmen bei seinen Mitarbeitern und seine Unzufriedenheit wich einem konkreten Plan.
Das allein genügt aber noch nicht. Es braucht auch die Motivation, also den inneren oder äußeren Antrieb zu einem Verhalten. Ein neues Ziel ist spannend, aber ist es auch das, was Sie wirklich befriedigt? Was genau ist es, was Sie innerlich antreibt? Oder braucht es nur deshalb ein neues Ziel, weil Sie das erste erreicht haben? Also Aktion um der Aktion willen?
Der Weg ist das Ziel
Den Weg zum Ziel sollten Sie so in Einzelschritte portionieren, dass dieser seinen Schrecken verliert und jeder einzelne Schritt gut machbar erscheint. Wie beim Bergsteigen. Und antizipieren Sie auch frühzeitig mögliche Hindernisse. Im o.g. Beispiel hat mein Klient detailliert für jeden Mitarbeiter herausgearbeitet, wie er Aufgaben an seine Mitarbeiter erfolgreich, ohne Rückdelegation delegieren kann.
Die Wirksamkeit der Zielerreichung hängt in nicht unbeträchtlichem Maße davon ab, wie wir die Ziele formulieren. Ziele sollten möglichst SMART formuliert sein, also möglichst konkret und nicht allgemein. z.B. nicht „zukünftig werde ich mehr delegieren“ sondern „ab 1.10. werde ich das Projekt XY an Herrn Maier mit dem entsprechenden Budget-Rahmen übergeben und ihn in den kommenden vier Wochen mit folgenden Schritten darauf vorbereiten.“
SMART steht für
S = Spezifisch
M = Messbar
A = Attraktiv
R = Realistisch
T = Terminiert
So können Sie Ihre eigene Zielerreichung auch besser überprüfen. Des Weiteren sollten Ziele positiv formuliert sein, also nicht auf Negationen aufbauen. Negationen rauben unseren Zielen die nötige positive Energie. Dies gilt sowohl für Ihre persönlichen Entwicklungs-Ziele als auch für Ziele, die Sie im Rahmen von beruflichen oder privaten Projekten erreichen wollen.